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Nachbericht zum CROSSFADE Hamburg im Q21

Nachbericht vom CROSSFADE in Hamburg

Agentur-Strategien, Gagen-Transparenz und revolutionäre Pro-Audio-Technik von Voice Acoustic – die Bühne ist bereitet: CROSSFADE Hamburg – Das Epizentrum der Norddeutschen DJ-Community

Herzlich willkommen im Q21: Host DJ Node und der Veranstaltungsrahmen

Am Abend des 20. Oktober 2025 versammelte sich die norddeutsche DJ-Community erneut zum traditionellen CROSSFADE Treffen in Hamburg. Dieses Event gilt als entscheidende Plattform für den Wissensaustausch und das Face-to-Face-Networking in einer zunehmend digitalisierten Branche. Pünktlich um 19 Uhr begrüßte der Gastgeber, DJ Node, bürgerlich Norman Detz, die zahlreichen Anwesenden im Q21 Gasthaus. Die Location, gelegen in der Fuhlsbüttler Straße 405 in Hamburg Nord, bot erneut einen einladenden und professionellen Rahmen für die Veranstaltung.   

Die von DJ Node vorgestellte Agenda spiegelte die komplexen Anforderungen des modernen DJ-Berufs wider, der heute weit über das bloße Auflegen von Musik hinausgeht. Die Veranstaltung fokussierte auf strategische Geschäftsthemen wie Agenturvermittlung und Gagenstrukturen sowie auf technologische Innovationen im Bereich Pro-Audio-Technik.  

Die Bedeutung des CROSSFADE für die norddeutsche DJ-Community

Das CROSSFADE hat sich als unverzichtbarer regionaler Wissens-Hub etabliert. Während globale Fachmessen einen breiten Überblick bieten, ermöglichen Formate wie dieses die direkte Auseinandersetzung mit regional spezifischen Marktanforderungen, sei es die Zusammenarbeit mit Hamburger Agenturen oder die Diskussion lokaler Gagenstrukturen. Die Besucherzahl des Treffens signalisierte das dringende Bedürfnis der professionellen DJs, aktiv Lösungen für ihre größten Herausforderungen zu finden.   

Die Attraktivität der Veranstaltung basierte auf der ausgewogenen Mischung aus geschäftlichen und technischen Inhalten. Die Struktur der Agenda – von der Vorstellung des Berufsverbandes DJ-ALLIANZ e.V. und der Diskussion über die Agenturvermittlung bis hin zur Präsentation modernster Beschallungstechnik – veranschaulicht, dass der erfolgreiche DJ heute ein hybrides Profil besitzen muss: Er fungiert gleichzeitig als Künstler, als umsichtiger Unternehmer und als versierter Tontechniker.

Die starke Stimme der Zunft: Einblicke in die DJ ALLIANZ e.V.

Oliver Lieder stellt die DJ ALLIANZ e.V. vor

Oliver Lieder über die Mission: Verbandsarbeit, Schutz und Förderung

Den traditionellen Auftakt der Veranstaltung bildete die Vorstellung des Berufsverbands DJ ALLIANZ e.V. durch COO Oliver Lieder. Lieder, der als 2. Vorstand und Mitgründer des Verbandes das operative Geschäft leitet, erläuterte die zentrale Mission der Organisation: die Stärkung und Förderung der professionellen DJs in Europa.   

Die Kernleistungen der DJ ALLIANZ e.V. konzentrieren sich darauf, die berufliche Basis ihrer Mitglieder zu festigen und zu erweitern. Dazu gehört die Organisation exklusiver Schulungen und Workshops, die den Mitgliedern helfen, ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern und technologisch auf dem neuesten Stand zu bleiben. Darüber hinaus arbeitet der Verband daran, die Sichtbarkeit seiner Mitglieder in der Branche zu erhöhen und spannende Karrierechancen zu erschließen. Gerade in einem digitalisierten Buchungsmarkt ist die gezielte Erhöhung der Online-Präsenz und Sichtbarkeit essentiell für den Geschäftserfolg.   

Professionalisierung durch Partnerschaft: Die Debatte um DJ Agenturen

Podiumsdiskussion über DJ Agenturen

Agentur vs. Selbstvermarktung: Die Podiumsdiskussion mit Kai Kronenwerth (Visador Events)

Der wohl meistdiskutierte Programmpunkt war die Podiumsdiskussion über DJ Agenturen, geleitet von Agenturchef Kai Kronenwerth von der Hamburger Agentur Visador Events und dem Gastgeber DJ Node. Kronenwerth, der über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Veranstaltungsmanagement verfügt , vertritt mit Visador Events ein Unternehmen, das umfassende Eventlösungen, von Deejays über Fotografen bis hin zu Eventtechnik, bündelt. Die hohe Zahl an Rückfragen aus der Runde unterstrich das enorme Interesse der Kollegen an der Frage, ob und wann eine Agenturvermittlung den eigenen Marktwert steigert.   

Die Voraussetzungen: Was DJs mitbringen müssen, um ins Portfolio zu gelangen

Die Debatte konzentrierte sich stark auf die Kriterien für eine Aufnahme in ein Agentur-Portfolio. Die Agenturstruktur von Visador Events, die ein umfangreiches Deejay Team unterhält, legt den Fokus auf die Spezialisierung. Anstatt eines Allround-Generalisten sind DJs gefragt, die eine nachweisliche Expertise in spezifischen Segmenten wie Business-Events, Hochzeiten oder thematischen Partys (wie 70er, 80er, 90er oder Mottos wie Oktoberfest) vorweisen können.   

Neben der rein musikalischen Kompetenz betonte die Diskussion die Relevanz der Soft Skills und der Professionalität. Die Fähigkeit, in einem unverbindlichen Vorgespräch (dem sogenannten „DJ Buffet“) gezielt auf Kundenwünsche einzugehen und Vertrauen aufzubauen, wurde als absolut wichtigster Termin vor der Veranstaltung hervorgehoben. Die Agentur agiert als kuratierendes Element, das nur DJs vermittelt, die dieses hohe Maß an Professionalität und Verlässlichkeit garantieren können.   

Mehr als nur Vermittlung: Das Leistungsspektrum professioneller Agenturen

Agenturen bieten essenzielle Mehrwerte, die über die reine Buchungsabwicklung hinausgehen. Visador Events positioniert sich als Full-Service-Anbieter, der dem Eventveranstalter Zeit spart, indem er alles „aus einem Hause“ anbietet.   

Das elementare Argument für die Agenturbuchung – und der entscheidende Mehrwert im anspruchsvollen B2B-Segment – ist die Ausfall-Garantie. Diese bietet dem Kunden die höchste Sicherheit, dass das Event auch im Falle eines unvorhergesehenen Ausfalls des gebuchten DJs (z.B. Krankheit) reibungslos fortgesetzt wird. Die Agenturprovision ist somit primär eine Prämie für Risikoübernahme und Qualitätskontrolle. Da das Ausfallrisiko bei hochpreisigen Corporate-Events inakzeptabel hoch ist, rechtfertigt die professionelle Struktur einer Agentur den höheren Preis.   

Der Zündstoff Gagen: Transparenz, Kontroverse und Marktrealitäten

Die kontroverse Diskussion über Gagen spiegelte die Polarisierung des Marktes wider. Die Honorare variieren drastisch, abhängig vom Erfahrungslevel und der Art der Veranstaltung. Während Einsteiger oder Hobby-DJs, insbesondere in Clubs, mitunter für sehr geringe Beträge oder Freigetränke arbeiten, liegen die Honorare für erfahrene, hauptberufliche Event-DJs im Firmenfeier- oder Hochzeitsbereich typischerweise zwischen 1.000 € und 3.000 € und mehr.   

Die Gagenkontroverse ist daher nicht nur eine Preis-, sondern primär eine Qualitätsfrage. Das Profi-Segment steht unter Druck, solange Hobby-DJs Gagen unter dem Marktwert akzeptieren. Die Agentur dient als wirtschaftlicher Puffer, der Profis den Zugang zu den Premium-Kunden sichert, die bereit sind, für Zuverlässigkeit, Spezialisierung und die Ausfall-Garantie zu bezahlen.   

Agenturchef Kai Kronenwerth beendete diesen Abschnitt mit der Aufforderung an interessierte Kollegen, sich über seine Homepage für eine Agenturvermittlung zu melden.

Die folgende Tabelle illustriert die diskutierten Marktrealitäten der Honorarstruktur:

Vergleichende Honorarstruktur nach Professionalisierungsgrad und Event-Typ

ErfahrungslevelClubnacht (Regional/Resident)Firmenfeier (Corporate Event)Hochzeiten (Premium Segment)Marktpositionierung und Risiko
Hobby-DJ (Einsteiger)Gering / Freigetränke500 € – 800 €500 € – 1.000 €Günstiges Angebot, jedoch hohes Risiko für technische oder Ablaufprobleme 
Profi (Agentur-Niveau, Hauptberuflich)500 € – 1.000 €+1.000 € – 3.000 €+1.500 € – 3.500 €+Hohe Zuverlässigkeit, Zugang zu High-Budget-Events und Absicherung durch Agentur-Garantien 

Akustische Exzellenz: Digitale Revolution und Bass-Kontrolle mit Voice Acoustic

Voice Acoustic stellt sich vor.

Stefan Rast referiert: Von analog zu digital – Die Vorzüge moderner Signalübertragung

Nach der Pause und dem Abendessen, das die Teilnehmer zum weiteren Networking nutzten, ging es mit einem technischen Highlight weiter. Stefan Rast, Geschäftsführer von Voice Acoustic, präsentierte die Möglichkeiten moderner Beschallungsanlagen. Sein Unternehmen SRV Distribution entwickelt und produziert seit 2006 eigene Audiosysteme in Deutschland.   

Rast fokussierte zunächst auf die Vorzüge der digitalen Signalübertragung, die eine präzisere und störungsfreiere Klangsteuerung ermöglicht. Hierbei sind DSP-gesteuerte Verstärkerplattformen (wie VADAS oder HDSP MK3) grundlegend. Voice Acoustic implementiert dabei die FIR-Filter-Technologie, die einen linearen Phasengang gewährleistet. Dies ist technisch unerlässlich, da es klangmindernde Phasenverschiebungen eliminiert und somit eine transparente und homogene Klangbühne schafft.   

Der Cardioid-Effekt: Präzise Bass-Kontrolle für bessere Soundqualität

Ein weiteres Thema des Vortrags war die Cardioid-Aufstellung, eine wegweisende Technik zur gerichteten Bassabstrahlung. Im Gegensatz zu traditionellen Subwoofern, die Bassenergie omnidirektional abstrahlen – was oft zu unerwünschten Reflexionen und Bass-Feedback auf der Bühne führt – ermöglichen Cardioid-Konfigurationen (wie CSAG oder CSAE) eine präzise Kontrolle.   

Rast demonstrierte eindrücklich, wie diese Aufstellung die Bassenergie nach vorne fokussiert und die unerwünschte Schallabstrahlung hinter dem Subwoofer drastisch reduziert, wobei eine Minderung von bis zu 15 dB am hinteren Array-Ende erreicht werden kann. Diese Minderung ist nicht nur ein Komfortgewinn für Künstler und DJs auf der Bühne, sondern auch eine wichtige Maßnahme zur Risikominderung in Bezug auf Lärmbeschwerden und unkontrollierte Akustik im Nahfeld. Die live dargebotenen Hörbeispiele zur Cardioid-Aufstellung verdeutlichten den klaren akustischen Vorteil und lösten eine rege Diskussion über Akustik-Physik und praktische Anwendung aus.   

Kompakt und Brachial: Die Live-Vorstellung der Score 6 und Alea 5 PA

Als Abschluss des Technik-Teils präsentierte Rast nach der Score 6 die Alea 5, einen ultra-kompakten Mid-High-Lautsprecher, der die Teilnehmer aufgrund seiner Leistungsdichte überraschte und von der Community als „einfach brachial“ beschrieben wurde.

Die Alea 5 ist extrem klein und leicht (3,5 kg) und verfügt über einen 1 x 5″/1″ Koaxial-Treiber. Die Bezeichnung „brachial“ resultiert aus der extrem hohen Ausgangsleistung pro Volumen. Trotz ihrer geringen Baugröße liefert die Alea 5 eine Peak Power Handling von 600 W und einen maximalen Schalldruck von beeindruckenden 118 dB SPL Peak. Diese Leistung demonstriert den aktuellen technologischen Trend: Mobile DJs benötigen transportfreundliche Lösungen, die maximale Flexibilität und hohe Leistung ohne Kompromisse bei der Klangqualität bieten. Die Alea 5 ist ideal als kompaktes Fill-System oder als vollwertige Mini-PA in Kombination mit einem Subwoofer.   

Risikomanagement als Professionalitätsfaktor: Equipment-Versicherung

Die kontroverse Diskussion um Preis, Leistung und Absicherung

Die Präsentation der hochwertigen und innovativen Technik von Voice Acoustic mündete logischerweise in eine intensive Diskussion über die finanzielle Seite des Geschäfts – insbesondere den Preis, die erwartete Leistung und die notwendige Versicherung. Die Investition in professionelle Beschallungssysteme, die die Qualität und Zuverlässigkeit der Dienstleistung sicherstellen, erfordert zwingend eine effektive Kapitalabsicherung.

Fazit und Ausblick: Nächster Termin im März 2026

Das CROSSFADE Hamburg 2025 bot der DJ-Community eine tiefgehende und praxisorientierte Auseinandersetzung mit den drei Säulen des modernen Berufs: der institutionellen Absicherung durch die DJ ALLIANZ e.V. bzw. deren Partnern, der wirtschaftlichen Stabilität und dem Risikomanagement durch Agenturen und Equipment-Versicherung, sowie der technologischen Führung durch die Innovationen von Voice Acoustic. Die Veranstaltung bestätigte, dass die Professionalisierung des DJ-Berufs in der Metropolregion Hamburg stetig voranschreitet.

Besonderer Dank gebührt Norman Detz für die souveräne Organisation und dem Q21 Gasthaus für die Gastfreundschaft. Ebenso trugen alle Teilnehmer durch ihre anregenden und kontroversen Diskussionen maßgeblich zum Erfolg und zum Geist des Community-Austauschs bei.

DJ Node beendete das erfolgreiche Treffen mit der Ankündigung, dass das nächste CROSSFADE im März 2026 stattfinden wird. Der genaue Termin sowie alle detaillierten Informationen zu den Vorträgen sind zeitnah auf der offiziellen Website der Community abrufbar. Die aktive Beteiligung der Community bei solchen Events ist entscheidend für die kollektive Stärkung und die Zukunftsfähigkeit des Berufsstands.

Uns DJs hat es tierisch Spaß gemacht, was auch Tessi bestätigen konnte, die den ganzen Abend brav durchgehalten hat.

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