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Der ultimative Guide zur Lagerung deines DJ-Equipments

So lagerst du dein DJ Equipment

Als mobiler DJ bist du ständig unterwegs. Dein Equipment ist dein Kapital, deine Existenzgrundlage. Es ist mehr als nur Technik – es ist der Motor deines Business. Die Frage, wo und wie du dein wertvolles Setup zwischen den Gigs lagerst, ist daher von entscheidender Bedeutung, um dessen Langlebigkeit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Dieser Guide bietet dir eine aktualisierte Übersicht über die wichtigsten Aspekte der Lagerung von DJ-Equipment, inklusive rechtlicher Hinweise, Klimakontrolle und optimaler Organisation.

Die Guide zur Lagerung von DJ-Equipment

1. Standortanalyse: Die Basis deiner Lagerstrategie

Bevor du dich für eine Lösung entscheidest, musst du deine individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse genau analysieren.

KriteriumBedeutung für mobiles DJ-Equipment
Raum & UmgebungIst der Raum groß genug für das wachsende Equipment? (Man neigt dazu, mehr Technik anzuschaffen.)
SicherheitSchutz vor Diebstahl, Beschädigung und Feuer/Wasser hat oberste Priorität.
Transport & ZugänglichkeitAls mobiler DJ ist eine einfache Entnahme und Verladung (z. B. mit Rampen oder Rollcases) essenziell, um Zeit und Mühe zu sparen.
Organisation & OrdnungRegale und Boxen sind der Schlüssel zur schnellen Auffindbarkeit und Einsatzbereitschaft.
Klima & UmwelteinflüsseElektronik reagiert empfindlich auf Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Staub. Dies ist der kritischste Punkt bei der Lagerung von Elektronik.
BudgetDie Kosten reichen von günstigen DIY-Lösungen bis hin zu professionellen, klimatisierten Lagerräumen.

2. Die gängigsten Lagerorte im Check (mit Update zur Rechtslage)

Je nach verfügbarer Option musst du unterschiedliche Herausforderungen beachten:

A. Garage (Achtung, Baurecht!)

Die Garage ist oft trocken und leicht zugänglich, birgt aber zwei große Nachteile:

  1. Rechtliche Grauzone: In Deutschland ist eine Garage baurechtlich primär zum Abstellen von Kraftfahrzeugen vorgesehen. Die dauerhafte Zweckentfremdung als reiner Lagerraum ist in den meisten Landesbauordnungen (LBO) nicht gestattet und kann theoretisch zu Bußgeldern führen. Zwar sind Gegenstände erlaubt, die zum Auto gehören (Reifen, Wagenheber), aber streng genommen keine Möbel, Grills oder Umzugskartons – und damit auch kein komplettes DJ-Setup.
  2. Klimaschwankungen & Sicherheit: Im Winter kühlt die Garage stark aus, im Sommer wird sie extrem heiß. Diese Schwankungen sind schädlich für Elektronik. Das Garagentor ist zudem oft eine Schwachstelle für Einbrecher.

B. Kellerraum

Ein trockener, idealerweise beheizbarer, Keller ist besser geeignet als eine Garage. Hier sind die größten Risiken:

  • Feuchtigkeit: Kellerräume sind anfällig für hohe Luftfeuchtigkeit und Kälte, was die Bildung von Kondenswasser und Schimmel begünstigt.
  • Kondenswasser: Triffst du kalt gelagertes Equipment auf einen warmen Veranstaltungsraum, kann sich Kondenswasser im Gerät bilden (Taupunktunterschreitung). Das betrifft nicht nur alte CD-Player (Laser), sondern auch Controller und Laptops. Profi-Tipp: Trage die Geräte in den warmen Raum und schalte sie erst nach ca. 30 Minuten Wartezeit ein, damit sie sich akklimatisieren können.

C. Anhänger/Transportfahrzeug

Die Lagerung im Anhänger oder Transporter / LKW ist praktisch für den mobilen Einsatz, sollte aber nur kurzfristig erfolgen. Hier drohen die gleichen Klimaprobleme wie in der Garage und hohe Diebstahlgefahr, insbesondere wenn der Anhänger auf der Straße parkt und eventuell sogar Werbung trägt. Eine Versicherung wird in diesem Fall meist strengere Auflagen haben (siehe Abschnitt zur Versicherung).

D. Self-Storage (Die professionelle Lösung)

Wenn Keller und Garage keine optimalen Lösungen bieten, ist Self-Storage oft die intelligentere Wahl, da es mehr ist als nur eine einfache Unterstellmöglichkeit:

  • Klimatisiert & Trocken: Professionelle Lagerboxen sind in der Regel trocken, klimatisiert und sauber – ideal, um Schäden durch Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen zu vermeiden.
  • Sicherheit: Self-Storage-Anbieter setzen auf hohe Sicherheitsstandards.
  • Flexibilität & Kosten: Die Preise für klimatisierte Boxen beginnen oft schon ab ca. 1 € pro Tag für 1 m² (z. B. 70 € für 6 m² oder 85 € für 8 m² pro Monat in bestimmten Regionen), wobei flexible Mietdauern möglich sind.

Fazit Standort: Ein beheizbarer Lagerraum oder ein professionelles Self-Storage bietet die besten Voraussetzungen für dein teures Equipment.

3. Klimakontrolle: So schützt du deine Elektronik

Die goldene Regel für Elektronik lautet: Konstante Temperatur und moderate Luftfeuchtigkeit.

  • Optimale Luftfeuchte: Empfohlen wird eine Luftfeuchte von 40–60 %. Werte über 70–80 % begünstigen Schimmelbildung und beschleunigen die Produktdegradation.
  • Temperatur: Elektronische Bauteile und Akkus reagieren empfindlich auf extreme Temperaturen. Zu tiefe Temperaturen machen Reaktionsvermögen träge, zu hohe Temperaturen können unkontrollierte Reaktionen auslösen.
    • Sogar bei Geräten wie Pioneer-Controllern können tiefe Temperaturen die Schmiermittel in Jogwheels zäh machen.
  • Überwachung: Ein einfaches Hygrometer (oft in Kombination mit einem Thermometer erhältlich) ist essenziell. Für eine professionellere Überwachung gibt es mittlerweile günstige WLAN-Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren. Diese IoT-Lösungen können Real-Time-Alarme senden, wenn kritische Schwellenwerte überschritten werden.
  • Abhilfe bei Feuchtigkeit: Regelmäßiges Stoßlüften und gegebenenfalls ein kleiner Heizkörper/Heizlüfter helfen, die Luftfeuchtigkeit zu senken und die Taupunkttemperatur zu vermeiden.

4. Ordnung ist das halbe Leben: Organisation im Lager

Ein organisiertes Lager ist der Schlüssel zu einem schnellen Auf- und Abbau beim Gig.

  • Schwerlastregale: Beschaffe dir Regale mit flexibel höhenverstellbaren Böden, um den Platz optimal zu nutzen. Unten ist Platz für große PA, darüber Transportcases, und ganz oben Technik, die nicht oft genutzt wird.
    • Schwerlastregale mit Metallböden können hohe Fachlasten aufnehmen und sind auch für feuchte oder kühle Räume in Edelstahlausführung erhältlich.
  • Euroboxen & Cases: Für Kleinteile und Zubehör eignen sich robuste Kunststoffkisten wie Euroboxen, die dank standardisierter Größe optimal stapelbar sind und in verschiedenen Ausführungen (z. B. mit Scharnierdeckel oder mit Sichtfenster für den Inhalt) erhältlich sind. Diese sind eine preiswerte Alternative zu teuren Flightcases.
  • Kabelmanagement: Dies ist der Zeitfresser Nummer eins beim Auf- und Abbau.
    • Bündeln: Bündele Kabel, die immer zusammengehören (z. B. Strom und XLR für eine aktive Box), mit Kabelhüllen oder Klettverschluss.
    • Abbau: Bau dein Equipment immer mit Blick auf den nächsten Aufbau ab: Kabel sofort sauber aufwickeln und in die dafür vorgesehenen Taschen/Boxen legen.
  • Traversen: Lagere Traversen hochkant auf den Konussen (den Metallelementen), nicht auf den Konusaufnahmen (den Löchern). Dadurch beschädigst du im Falle eines Falles nur die leicht ersetzbaren Konusse und nicht die schwer ersetzbare Konusaufnahme der Traverse selbst.

5. Der unverzichtbare Schutz: Equipment-Versicherung

Ein wichtiger Hinweis zum Abschluss: Versicherungsschutz ist essenziell!

  • Die Lagerung im ungesicherten Anhänger oder in der leicht zugänglichen Garage kann versicherungstechnische Probleme mit sich bringen.
  • Eine sinnvolle Equipmentversicherung sollte nicht nur auf Events, sondern 24 Stunden am Tag greifen.
  • Einige Spezialversicherungen bieten Schutz für dein Equipment rund um die Uhr, weltweit. Dies gilt oft auch für die Lagerung nachts in einem verschlossenen Fahrzeug, wobei hier die genauen Versicherungsbedingungen entscheidend sind.
  • Erkundige dich bei spezialisierten Anbietern wie unserem Partner, dem VDMV, welche Auflagen für deine Lagerorte (Keller, Garage, Anhänger) gelten, um im Schadenfall (Diebstahl, Kurzschluss, Überspannung) abgesichert zu sein. Oft muss bei einer Anfrage angegeben werden, ob die Lagerung im bewohnten Gebäude erfolgt.

Investiere Zeit in die optimale Lagerung deines DJ-Equipments. Es ist eine Investition in die Zuverlässigkeit deiner Technik und damit in deinen Erfolg als mobiler DJ.

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