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Der deutsche Schlager ist tot?

Helene Fischer Deutscher Schlagerstar

Der Absturz des deutschen Schlagers

Ist der deutsche Schlager tot?

Der Autor Jörg Mandt zeichnet in seinem Essay ein düsteres Bild der deutschen Schlagerbranche und konstatiert eine beispiellose Krise des Genres. Anstatt der üblichen „Jubel-Pressemeldungen“ der Branche präsentiert er Fakten, die einen dramatischen Niedergang belegen.

Kernaussagen des Textes:

  • Historischer Tiefpunkt beim Marktanteil: Der Marktanteil des Schlagers ist laut dem Jahrbuch 2024 des Bundesverbands Musikindustrie (BVM) auf ein Allzeittief von nur noch 2,5 % gesunken. Im Vergleich dazu lag er 2015 noch bei 6,1 %.
  • Musikalische und inhaltliche Stagnation: Als Hauptgrund für den Abstieg wird der Mangel an Innovation genannt. Während andere Genres experimentieren, verharre der Schlager in veralteten Sounddesigns und austauschbaren, zeitlich überholten Inhalten. Dadurch verliere er vor allem das junge Publikum.
  • Einbrechende TV-Quoten: Die einstigen Quoten-Garanten, die großen TV-Schlagershows, verzeichnen massive Zuschauereinbrüche.
    • Beatrice Egli-Show: Rückgang von 3,6 Millionen (2023) auf 2,1 Millionen Zuschauer.
    • Helene Fischer Weihnachtsshow: Verlust von 1,5 Millionen Zuschauern innerhalb eines Jahres.
    • Florian Silbereisen: Seine Shows wie die „Schlagerchampions“ erreichen nicht mehr die gewohnten 5 Millionen, sondern liegen deutlich darunter.
    • Die auftretenden Künstler sind oft dieselben wie vor zehn Jahren, was die mangelnde Weiterentwicklung unterstreicht.
  • Krise im Live-Geschäft: Zahlreiche Konzerte und Festivals werden wegen zu geringer Ticketverkäufe und explodierender Kosten (Künstlergagen, Personal, Technik) abgesagt. Beispiele hierfür sind:
    • Die Absage der Open-Air-Tour von Giovanni Zarrella.
    • Die Streichung von Florian Silbereisens „Das große Schlagerfest XXL“-Tour.
    • Die Absage des „Aurum Outside“-Festivals.
    • Ein Konzert von Nino de Angelo in einer großen Arena vor nur 1.200 Besuchern.
  • Fehlende emotionale Resonanz und Transparenz: Dem Schlager fehle es an emotionaler Tiefe und authentischem Storytelling, wie es internationale Stars wie Taylor Swift oder erfolgreiche Festivals wie Wacken vormachen. Die Branche sei von Konformismus und mangelnder Transparenz geprägt. Künstler und ihre Vermarktung seien oft austauschbar und ohne Alleinstellungsmerkmal.
  • Blick in die Niederlande: Als positives Gegenbeispiel werden die Niederlande genannt. Dort gäbe es kein starres Schubladendenken, junge Künstler würden erfolgreich gefördert und große Shows (wie „TOPPERS“) begeisterten mit Modernität, Publikumsintegration und genreübergreifenden Kooperationen.

Fazit des Autors: Der deutsche Schlager ist laut Mandt noch nicht tot, aber der Boom ist definitiv vorbei. Er kritisiert die mangelnde Risikobereitschaft, die überzogenen Gagen und die fehlende emotionale Verbindung zum Publikum. Sein Appell an die „Bundesliga der Schlagerstars“ lautet: „Make Schlager great again!“. Sie sollen die nächste Generation kreativ einbinden und das Genre erneuern, um dessen endgültigen Untergang zu verhindern.

Den ganzen Bericht kann man hier nachlesen. Es lohnt sich!

Quelle: Jörg Mandt (Buchautor „Endstation Schlager“) Fotos: Universal Music/ Ben Wolf / AI

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