Leidenschaft auflegen: Ein Leben zwischen Beats, Begegnungen und bewegten Momenten
Wer ist DJ JP?
Jan Pötzscher, besser bekannt unter seinem Künstlernamen DJ JP, ist kein Newcomer – sondern ein echtes Urgestein der mobilen DJ-Szene. Der 1977 geborene Erzgebirger lebt heute in Sachsen und legt seit dem 1. Januar 1990 auf. Sein Name? „Ganz unspektakulär: Es sind meine Initialen“, erklärt er. „Aber es ist auch eine kleine Hommage an meine Zeit bei den Jungpionieren in der DDR.“
Mit seinem breiten musikalischen Spektrum – von Rock über Oldschool-HipHop bis Techno – begeistert DJ JP auf Hochzeiten, Firmenfeiern, Dorffesten oder Events wie dem „Carmeetics“-Tuningtreffen. Dabei ist er nicht nur ein DJ, sondern auch ein leidenschaftlicher Entertainer, der seine Musik sprechen lässt – und manchmal auch selbst das Mikro ergreift.
Wie alles begann
Schon früh wurde Jan Pötzscher musikalisch geprägt. „Mein Vater war in der DDR geprüfter Schallplattenalleinunterhalter – also quasi DJ mit Lizenz“, erzählt er. Kein Wunder, dass Jan bereits in der Grundschule Schuldiskos beschallte. Es folgten Vereinsfeste und Familienfeiern, bevor er mit nur 19 Jahren seine erste bezahlte „Mugge“ spielte – für 100 Leute, 100 D-Mark Gage und auf geliehener Technik. „LED und Digitaltechnik gab’s damals noch nicht – aber es war sehr geil“, erinnert er sich schmunzelnd.
Von der Nebentätigkeit zur Berufung
Lange Zeit war das DJing für JP ein Wochenendprojekt neben dem Beruf. Zehn Jahre spielte er für eine Agentur, bevor er seinen eigenen Weg ging – ganz bewusst, ganz unabhängig. „Heute lege ich hauptsächlich auf Hochzeiten auf, ab und zu auf größeren Events wie Abibällen, Dorffesten oder Firmenfeiern.“
Dass er nie hauptberuflich DJ geworden ist, hat er nie bereut. Denn in seinem Hauptjob ist Jan als Digitalexperte tätig – und liebt den Kontrast: „Ich brauche dieses echte Gefühl beim Auflegen. Es ist das perfekte Gegengewicht zur digitalen Welt, in der ich sonst unterwegs bin.“
Zwischen Hochzeitstanz und Hauptbühne – der DJ-Alltag
Ob Open-Air-Badfeste, Tuning-Events oder ein spontaner Auftritt auf der Hauptbühne eines Stadtfestes – DJ JP hat schon vieles erlebt. Ein besonderes Highlight bleibt für ihn eine unerwartete Moderation: „Ich dachte, ich soll den Kinderbereich beschallen – und stand plötzlich zwei Stunden lang auf der Hauptbühne und habe durchs Programm geführt.“ Später am selben Tag ging’s weiter nach Dresden – zur Firmenfeier von John Deere.
Solche Geschichten sind für Jan Teil des Reizes. „Ich liebe Hochzeiten, auch wenn zwischen Aufbau und Tanz viel Leerlauf ist. Am Ende zählt der Moment, in dem die Tanzfläche lebt.“
Lieblingsmomente am Mischpult
Für DJ JP gibt es Songs, die einfach immer funktionieren. Seine persönlichen „Top Five“?
„Counting Crows – Mr. Jones ist immer mein Soundcheck-Song, wenn die Anlage steht. AC/DC – Back in Black geht sowieso immer, und Volbeat – Danke läuft häufig als Abschlusslied.“ Auch Kungs – This Girl und Sonic Empire von den Mayday-Mitgliedern sind feste Größen in seinem Repertoire.
Doch es sind nicht nur die Tracks, sondern der Umgang damit, der ihn ausmacht: „Ich spiele nie ein festes Set. Ich habe ein paar gute Starter – aber dann lasse ich mich vom Publikum leiten. Jede Mugge ist anders.“
Technik, Gefühl und der Blick fürs Detail
Obwohl DJ JP keine Technik verleiht, ist er bestens ausgestattet. Sound und Licht gehören bei ihm zusammen. „Das Auge tanzt ja mit“, sagt er. Trotz aller Erfahrung bleibt er neugierig: „Ich bin jetzt 48 und lege seit über 30 Jahren auf. Vom Doppelkassettendeck bis zu modernen Streaming-Lösungen habe ich alles mitgemacht. Ich schau mir gern was von den jungen DJs ab – und gebe auch gern was zurück.“
Zwischen Tradition und Zukunft
Als Mitglied der DJ ALLIANZ e.V. ist ihm der Austausch besonders wichtig: „Der Markt ist groß. Es muss kein Konkurrenzdenken geben. Jeder kann von jedem lernen.“ Besonders freut er sich über den generationsübergreifenden Dialog, der in der DJ-Szene immer wichtiger wird.
Sein Wunsch für die Zukunft? „Mehr echtes Miteinander – sowohl unter DJs als auch mit Veranstaltern. Und dass die Liebe zur Musik nicht von Technik überlagert wird.“
Eine Botschaft an die Szene
„Spielt nicht für euch – spielt für die Leute!“ Das ist das Credo von DJ JP. Er glaubt an das Gespür für den Moment, nicht an die perfekte Übergangstechnik. „Die Menschen wollen Songs fühlen, nicht zerhacken. Manchmal ist es der richtige Titel zur richtigen Zeit, der eine Nacht unvergesslich macht.“
Was bleibt?
DJ JP ist ein DJ, der seine Wurzeln kennt und dabei offen bleibt für Neues. Der sich nicht über Technik, sondern über Haltung definiert. Der zuhört, beobachtet, auflegt – und damit den Menschen das schenkt, was im Alltag oft zu kurz kommt: das echte Gefühl, mittendrin zu sein.
Wer mehr über ihn erfahren möchte, wird auf seiner Website fündig:
🌐 www.discothek-soundcheck.de
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