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Forum Veranstaltungswirtschaft

Nachbericht zum Online - Forum der Veranstaltungswirtschaft

Am 13. März 2025 nahm ich als Vertreter des Berufsverbandes DJ ALLIANZ e.V. am Forum für Veranstaltungswirtschaft teil. Die Veranstaltung bot spannende Einblicke in aktuelle politische Entwicklungen und Herausforderungen der Branche. Besonders prägend war für mich jedoch eine Erkenntnis: DJs waren in diesem wichtigen Austauschforum überhaupt nicht vertreten.

Forum Veranstaltungswirtschaft der Nachbericht

Dass wir DJs insgesamt mit fehlender politischer Lobby kämpfen, ist bekannt. Doch dass DJs selbst innerhalb der Veranstaltungswirtschaft kaum als eigenständige Akteure wahrgenommen werden, war eine ernüchternde Feststellung. Als Berufsverband werden wir künftig alles daran setzen, dass auch unsere Interessen in solchen Formaten berücksichtigt werden.

Politische Entwicklungen und Auswirkungen auf die DJ-Branche

Zu Beginn des Treffens berichtete Daniel Schneider über seine Arbeit im Bundestag. Zwei Themen, die das Forum für Veranstaltungswirtschaft bereits in der Vergangenheit angestoßen hatte, haben es in das aktuelle Sondierungspapier geschafft:

  1. Die Absicherung von Selbstständigen (Altersvorsorge)
  2. Eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung

Gerade der erste Punkt betrifft viele DJs direkt. Selbstständige sind häufig nicht ausreichend für das Alter abgesichert, und eine verpflichtende Vorsorge könnte tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Branche haben. Hier müssen wir genau hinsehen und mitgestalten.

Mietproblematik

Ein weiteres zentrales Thema war die Mietproblematik. Die steigenden Gewerbemieten machen es für viele Clubs nahezu unmöglich, wirtschaftlich zu überleben. Das Clubsterben ist keine Neuigkeit, aber es ist eine alarmierende Entwicklung, die uns DJs direkt betrifft. Wo keine Clubs mehr existieren, gibt es auch keine Auftrittsmöglichkeiten. Es fehlen Flächen für Musik- und Kulturveranstaltungen, was sich langfristig auf die gesamte Veranstaltungswirtschaft auswirkt.

Die Problematik wird dadurch verstärkt, dass Musikspielstätten nach wie vor als „Vergnügungsstätten“ und nicht als kulturelle Einrichtungen eingestuft werden. Das bedeutet: Clubs und Musiklokale unterliegen strengen Auflagen und haben kaum Zugang zu Fördermitteln, die für andere kulturelle Einrichtungen selbstverständlich sind. Eine politische Neubewertung dieser Einordnung ist überfällig.

Weitere Diskussionen und Herausforderungen

  • Förderprogramme für Messen und Veranstaltungen:
    Während ausländische Messeaussteller in Deutschland oft gefördert werden, gibt es für inländische Veranstalter nur begrenzte Unterstützung. Das zeigt ein weiteres Ungleichgewicht in der Veranstaltungsbranche, das auch für DJ-Events relevant sein könnte.
  • Corona-Schlussabrechnungen:
    Noch immer warten zahlreiche Unternehmen auf ausstehende Hilfszahlungen, während andere mit unerwarteten Rückforderungen konfrontiert sind. Diese Unsicherheiten zeigen, dass die Politik dringend verlässliche Strukturen für die Veranstaltungsbranche schaffen muss.
  • Fehlende politische Zuständigkeit für die Veranstaltungswirtschaft:
    Die Veranstaltungsbranche wird in der Politik oft hin- und hergeschoben: Zu wirtschaftlich für das Kulturministerium, zu „kulturell“ für das Wirtschaftsministerium. Das führt dazu, dass unsere Anliegen häufig durch das Raster fallen.

Fazit: DJs brauchen eine starke Interessenvertretung

Das Forum für Veranstaltungswirtschaft hat wieder einmal gezeigt, wie schwer es für die Branche ist, in der Politik Gehör zu finden. Doch besonders erschreckend war die völlige Abwesenheit von DJs in dieser Diskussion. Wir als Verband müssen und werden künftig sicherstellen, dass DJs eine eigene Stimme in der Veranstaltungswirtschaft bekommen.

Themen wie Clubsterben, Arbeitszeitregelungen oder soziale Absicherung betreffen uns direkt – und wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Branche in der politischen Debatte übersehen wird. Der Berufsverband DJ ALLIANZ e.V. wird sich aktiv dafür einsetzen, dass DJs bei künftigen Veranstaltungen, politischen Gesprächen und Verbands Initiativen vertreten sind.

Denn eines ist klar: Ohne eine starke Lobby wird sich für uns nichts ändern.

Stefan Kietz
1. Vorsitzender
Berufsverband DJ ALLIANZ e.V.

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