Irgendwann kommt jeder DJ an den Punkt, wo er sich fragt, ob es nötig ist, sich auf Hochzeitsmessen zu präsentieren?In den sozialen Medien findet man sehr viele unterschiedliche Erfahrungsberichte, gefühlt eher verneinende Erfahrungen, aber letztendlich gibt es keine eindeutige Aussage, ob es sich lohnt oder nicht.
An dem Punkt stand ich nun auch schon einige Male und 2024 war es so weit, ich plante das erste Mal als Aussteller auf eine Hochzeitsmesse zu gehen und es einfach auszuprobieren.
Besucht hatte ich vorher nie eine, aber das Konzept Messe, ist jetzt auch kein Geheimnis, es ähnelt einem Flohmarkt, also ‘Let’s Go!’
Die Vorbereitungen
Wir hatten gerade März 2024 und die meisten Messen fanden Ende des Jahres statt, also genug Zeit, um alles zu planen.
Die erste Frage, welche Messe soll es denn nun sein? Dies war für mich schnell gelöst, denn eine gute Freundin, Cherry Berlin, eine Feuerkünstlerin, ging regelmäßig auf eine bestimmte Messe. Sie hatte immer ein kleines Team dabei, so dass ich schon mal einen Punkt abgedeckt hatte, wer passt auf meinen Stand auf, wenn ich mal weg muss.
Also nahm ich Kontakt zu dem Veranstalter auf und ließ mir ein Angebot schicken, was mich denn so ein Stand kosten würde, glücklicherweise war der Stand neben Cherry noch nicht fest verbucht.
Und da ging es auch schon los….
Die gesamten Kosten setzen sich aus vielen einzelnen Positionen zusammen.
Angefangen von der Größe des Standes, dann ob mit Strom oder ohne Strom, mit Stellwand oder ohne Stellwand, mit Werbung, oder ohne Werbung, mit Parkplatz oder ohne Parkplatz, mit Teppich, ohne Teppich, mit Beleuchtung, ohne Beleuchtung und dann noch die Pauschale und die Pauschale und noch eine dritte Pauschale, keine Ahnung wofür die alle waren aber erst einmal hatte ich viele Fragezeichen, ‘brauch ich das alles??????’
Die erste Messe
Da es meine erste Messe war, begann ich lieber etwas kleiner, also 2x2m, Strom für meine Technik und die unzähligen Pauschalen mussten reichen. Alles andere habe ich irgendwie selbst oder improvisiere dann vor Ort.
Insgesamt kam ich da auf rund 1000€ Kosten und die Hälfte war mit Vertragsschluss fällig, aber ich hatte nun einen Platz auf einer Messe. Im November 2024 sollte die Messe stattfinden, demzufolge noch genug Zeit für alle Vorbereitungen, dachte ich mir.
Die Hochzeitssaison begann gerade und so schob ich alles, was mit der Messe zu tun hatte, erst mal nach hinten.
Die Zeit läuft
Im Juni bekam ich die erste Mail, einen Termin zur Hallenbesichtigung, den habe ich aber nicht wahrgenommen, 2x2m brauche ich nicht besichtigen, die kann ich mir auch im Wohnzimmer auf den Boden malen.
Ende Juli dann die nächste Mail, ‘Exklusive Sommeraktionen’, Freikarten für die Kunden, Showeinlagen auf der Bühne buchen und irgendwas mit Video ‘in O-Ton’, das habe ich alles erst mal ignoriert, war ja alles mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Im August dann noch mal eine Aktionsmail, es gab am Eingang für die Besucher eine Tüte mit Werbematerialien und für Summe X könnte man da auch seinen Flyer mit hinzufügen.
Thema Flyer, so langsam sollte ich mich mal hinsetzen und einen Flyer erstellen, damit ich auf der Messe auch was zu verteilen habe und neue Visitenkarten. Aber jetzt ist gerade jedes Wochenende eine Veranstaltung, also mache ich das später, es ist ja noch soooo viel Zeit bis zur Messe, so meine Gedanken.
Anfang Oktober war dann die 2. Hälfte der Gebühren fällig, hatte ich natürlich völlig vergessen, aber der Veranstalter kennt das Problem anscheinend und es gab keinen Ärger, dass ich etwas zu spät überwiesen habe.
Und dann kam jede Woche eine Mail mit wichtigen Informationen.
Aufbauzeiten, Ablaufplan, Hallenplan, Kontaktdaten usw. Ein dickes Lob an dieser Stelle. Der Veranstalter hat wirklich an alles gedacht.
Jetzt wurde es also ernst und ich hatte noch immer keinen Flyer, keine Rollup-Vorlage und keine Visitenkarten erstellt. 5 Wochen vor der Messe.
Noch 4 Wochen
Gegen früher sind mittlerweile die Produktionszeiten für Merchandise Zeug recht kurz, so dass ich noch etwas Zeit hatte und mich nun endlich ran setzte und die Grafiken für Flyer, Rollups, Visitenkarten, Aufkleber und Magnete erstellte.
4 Wochen vor der Messe gingen alle Bestellungen raus und die Lieferzeit betrug nur 1 Woche, also alles GANZ ENTSPANNT, dachte ich fälschlicherweise.
Zuerst wurden die Visitenkarten geliefert, der Druck völlig aus der Mitte, das Papier viel dünner als bestellt, also für die Tonne.
Dann kamen die Flyer und sahen wirklich gut aus, aber stanken so übel nach Chemie, dass ich mich beim Öffnen der Packung fast übergeben habe. Außerdem hatten alle an einer Stelle eine Macke, wahrscheinlich vom Auswurf aus der Druckpresse.
Noch 3 Wochen bis zur Messe.
Dann kamen die Rollups, die waren toll, stanken auch etwas, aber ich war happy, wenigstens die waren gut.
Bei den bestellten Aufklebern hatte ich einen Fehler gemacht, die waren zum Teil durchsichtig, blöd gelaufen.
Diese klebte ich auf Zitronenbonbons, nicht perfekt aber nicht zu ändern.
Als letztes wurden dann die Magneten geliefert, 2 Wochen noch bis zur Messe, totaler Schrott, die haben meine Vorlage verkleinert, einen weißen Rand hinzugefügt und eine gestrichelte rote Linie, die wohl eine interne Schnittkante sein sollte, alles wurde mit drauf gedruckt, also eigentlich auch für die Tonne.
2 Wochen vor der Messe
hatte ich also nur die nutzbaren Rollups, alles andere
war nicht nutzbar.
Die Flyer habe ich in meiner Garage ausgebreitet und gehofft, dass der Gestank noch weg geht, ging er letztendlich aber nicht.
Dann habe ich bei einem anderen Anbieter neue Visitenkarten zum dreifachen Preis bestellt und alles beim ersten Lieferanten beanstandet.
Der Aufwand war riesig, Fotos machen, nochmal Vorlagen hinschicken, genau meine Beanstandungen erläutern, mehrere Telefonate mit dem Servicecenter, alles eine Woche vor der Messe.
Die Magneten wurden als einziges als Fehldruck anerkannt und sollen in einer Woche erneut geliefert werden, also jetzt, 1,5 Wochen NACH der Messe, ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie meine Bewertung der Firma aussehen wird…
Die heiße Phase vor der Hochzeitsmesse
Es waren noch 3 Tage bis zur Messe und ich wurde langsam nervös.
Ich konnte vor Aufregung kaum noch schlafen, 3-4h die Nacht, mehr nicht.
Was ich nie vermutet hätte, ich habe mich mit einigen Ausstellern darüber unterhalten und die meisten konnten die 3 Tage vor der Messe auch nicht mehr schlafen, alle waren irgendwie aufgeregt, ob sie an alles gedacht hatten.
2 Tage vor der Messe habe ich dann angefangen meinen Stand im Wohnzimmer nachzubauen und die Taschen gepackt. Mit allem drum und dran hat das 12 Stunden gedauert. Auf nur 2x2m muss man schon sehr genau planen, wie man alles aufbaut, was man von wo beleuchtet und wo die Kabel verlegt werden.
Letztendlich packte ich auch die Magneten und Flyer mit ein, ich hatte ja nichts anderes.
Der Tag vor der Messe war dann für das Aufbauen vor Ort eingeplant und ich betrat zum ersten Mal die Halle.
Sie war riesig und da alle Türen offen waren, eiskalt und es zog überall kalt durch. Ich war recht spät da, hatte aber noch so 3h Zeit, das reichte auch, ich war ja gut vorbereitet.
Worauf ich nicht vorbereitet war, dass vor Ort alles anders aussah als in den Planungsunterlagen.
Ich hatte einen Stand gebucht, der neben sich eine Freifläche hatte, daher brauchte ich ja auch keine Stellwände. Dort war nun aber auf einmal ein anderer Aussteller, direkt neben mir, ohne Stellwand zwischen uns.
Obwohl keine Stellwände da waren, versperrte er die Sicht auf mich und mein ganzer Stand war darauf ausgelegt, dass die rechte Seite frei ist. „Houston, wir haben ein Problem!“
Ich baute meinen Stand trotzdem erst einmal wie geplant auf, vielleicht klärt sich das ganz ja alles noch.
Problem + Lösung
Zum Glück war Olli, der Techniker von Cherry, auch da und er kannte den Veranstalter, so dass er mir half, das Problem zu erklären.
Tatsächlich wurde der Platz noch eine Woche vor der Messe vermietet, was mich erst einmal ziemlich sauer werden ließ.
Es gab nun die Möglichkeit, eine Stellwand zwischen uns aufzustellen, was ich ablehnte oder damit zu leben.
Olli hatte dann aber noch eine gute Idee. Cherry und Olli hatten den Stand neben mir und wir hatten nach links noch viel Platz, so dass wir einfach mit unseren beiden Ständen um ca. 1m nach links gerutscht sind und sich dadurch wieder eine Freifläche rechts neben mir ergab.
Mein Stand war nun wie geplant gut zu sehen und ich fuhr zufrieden und glücklich wieder nach Hause um dann erneut bis 4:00 Uhr schlaflos und aufgeregt im Bett zu liegen, um 6:00 Uhr klingelte schon wieder der Wecker.
Als DJ ist man es vielleicht gewohnt, bis 6:00 Uhr wach zu sein, aber doch nicht um 6:00 Uhr Früh aufzustehen, also ich war dem Tag nicht wirklich wach oder ausgeschlafen, wie übrigens viele anderen Aussteller, mit denen ich gesprochen habe auch, keiner hatte die Nacht vorher viel geschlafen.
Messe Tag 1 der Hochzeitsmesse
Als ich ziemlich vollgepackt um 8:30 Uhr zu meinem Stand lief, waren die anderen Aussteller noch fleißig, in die letzten Vorbereitungen vertieft und mehr als ein kurzes “Morgen” war niemandem zu entlocken.
Es sah aber wirklich schon richtig nach Hochzeitsmesse aus, viele sehr schön dekorierte Stände, ein rosa Teppich lag jetzt auf dem Boden, der den gesamten Weg durch die Messe markierte und es war zum Glück auch wesentlich wärmer als am Vortag.
Als ich dann an meinem Stand ankam, traf mich der Schlag.
Die Lücke zwischen den beiden Ständen war nicht mehr da, der andere Aussteller hatte sich einfach breit gemacht und alles bis an meinen Tisch ran geschoben.
Ich war bedient, aber hatte keine Zeit mehr, mich damit auseinanderzusetzen.
Ich hatte am Abend zuvor noch einen Videofilm erstellt, den ich starten musste, die Lampen alle einschalten und mein DJ-System hochfahren.
Das ganze Merchandising-Zeug musste auch noch aufgebaut werden und um 10:00 Uhr öffnete die Messe für das Publikum und ich hatte eindeutig zu wenig Kaffee getrunken.
Ich habe die Tage vor der Messe natürlich auch schon darüber nachgedacht, was ich anziehen will. Ich bin jetzt nicht mehr der Jüngste und wollte einerseits nicht altbacken rüberkommen, aber trotzdem einer Hochzeit entsprechend förmlich gekleidet sein.
Also entschied ich mich für eine schwarze Hose, ein schwarzes Hemd, schwarze Krawatte und darüber meine graue Lieblings – Weste.
Das Jacket ließ ich weg, wie gesagt, ich wollte auch nicht zu altbacken wirken.
So stand ich nun bereit für den erwarteten großen Ansturm an Heiratswilligen.
Und es geschah erst einmal gar nichts, denn der Eingang zur Messe wurde so umgelegt, dass der Rundgang anders herum verlief als gedacht und wir dadurch erst am Ende der ganzen Aussteller standen.
Die Besucher kommen
Dann kamen die ersten Besucher und ich lächelte freundlich an und sie gingen einfach an mir vorbei.
Die nächsten Besucher grüßte ich dann fröhlich, wünschte einen “guten Morgen”, aber auch diese gingen an mir vorbei. Die erste Besucherin, die reagierte, sagte nur unfreundlich “wir haben schon einen DJ”, mehr nicht.
Morgens, 10:00 Uhr in Deutschland, einen Schokoriegel hatten die alle noch nicht gehabt an dem Tag, sollte ich vielleicht nächstes Mal mitbringen.
So langsam füllten sich aber die Gänge, es war kein Ansturm, aber es war merklich voller in der Halle geworden. Trotzdem blieb die häufigste Antwort, “wir haben schon einen DJ” und so verging die erste Stunde ohne ein längeres Gespräch, zumindest mit potentiellen Kunden.
Sehr viel zu besprechen gab es mit Olli, dem Techniker, der neben mir stehenden Feuerkünstlerin Cherry.
Denn ich hatte meine ApeLabs mitgebracht und im Vorfeld schon auf eine Farbe eingestellt, die auf wundersame Weise immer wieder wechselte. Cherry und Olli hatten auch ApeLabs für ihren Stand dabei und jedes Mal, wenn er seine Farben änderte, änderten sich auch bei mir die Farben.
Also versuchte er die Kanäle zu wechseln, damit wir uns nicht gegenseitig störten, bzw. steuerten. Das wollte aber nicht so recht gelingen, meine und auch seine ApeLabs schienen ein Eigenleben zu führen, sie blinkten und wechselten die Farben nach Lust und Laune, bis uns dann ein Licht aufging, denn alle DJ’s hatten ApeLaps im Einsatz und wir störten uns alle gegenseitig.
Zum Glück hatte Olli zu diesem Zeitpunkt genug Zeit, sich intensiv damit zu beschäftigen und nach einiger Zeit hatte er das Problem dann gelöst. Allein wäre ich aufgeschmissen gewesen, dafür hätte ich gar keinen Kopf gehabt.
Problem
Und noch etwas lief ganz anders als erwartet.
Ich hatte meinen Stand genau bis zu der Kante gebaut, die mit Hilfe von Krepppapier Markierungen auf dem Boden vorgegeben war. In den Unterlagen war sehr deutlich beschrieben, wie ernst die Veranstalter es mit diesen Vorgaben nehmen, jedes Abweichen wird geahndet.
Der neue Aussteller neben mir und auch die anderen in meiner Reihe, ignorierte das aber und hatten ihre Tische, mit den Unterlagen bis vorn, kurz vor der Teppichkante vorgeschoben. Also hat er neben mir, nicht nur in der Breite mehr Platz eingenommen als gebucht, auch noch nach vorn und es waren auf einmal 3 Personen am Stand, die nicht hinter ihrem Tisch sondern vor ihrem Tisch, also auf dem Laufweg, die Besucher direkt ansprachen und teilweise regelrecht eingekesselten und am vorbeilaufen hinderten.
Vorschriften werden nicht eingehalten
Das wurde mir im Vorfeld alles ganz anders beschrieben.
Es hieß, auf dieser Messe lässt man die Besucher auf sich zukommen, damit die gesamte Atmosphäre entspannt bleibt und niemand wird auf so eine Art bedrängt und zum Zuhören genötigt.
Was ich über beide Tage nicht verstanden habe, sie hatten mit dieser Art tatsächlich Erfolg, die Besucher standen häufig länger als 10 Minuten bei ihnen und ließen sich alles zeigen und erklären. Aber das war nicht meine Art, vielleicht ein verkehrter Gedanke, wenn man verkaufen will. Vielleicht war ich einfach nicht der richtige Typ für eine Messe, ich will mit Leistung überzeugen, nicht mit Aufdringlichkeit!
In den ersten zwei Stunden verteilte ich rund 10 Visitenkarten, Argumente wie “wir haben schon einen DJ” konterte ich mit dem Argument, dass es ja bestimmt noch mehr Anlässe, als ihre Hochzeit, zu feiern gibt und da ist es sinnvoll eine Alternative zu haben.
Das zweite Argument, nicht stehen bleiben zu wollen, war, “wir stehen noch ganz am Anfang und schauen uns erst einmal um.”
Und die Krönung war dann tatsache, dass Besucher vor mir standen und auf die Frage, ob sie denn schon einen DJ hätten, antworteten mit, “Ne, stimmt, brauchen wir auch noch”
Frust kam auf….
Also es war schon etwas frustrierend auf dieser Hochzeitsmesse.
Besucher schauten auf meine RollUps, sahen aber nicht, dass ich DJ bin, obwohl es überall stand und mein Controller direkt vor ihnen blinkt. Sie wirken häufig total überfordert und einige bestätigten das im Gespräch dann auch.
Zu warten, bis Interessenten auf mich zukamen, machte also keinen Sinn, das würde zu nichts führen.
Und scheinbar war ich wie unsichtbar, obwohl ich so viel buntes Licht hatte, wurde ich nicht als Teil der Hochzeitsmesse wahrgenommen.
Ich musste mir etwas einfallen lassen. Am Stand konnte ich jetzt nichts mehr ändern, also musste ich mehr auf die Leute zugehen und nur eine Visitenkarte in die Hand drücken, bringt gar nichts. Ich nahm einen Kugelschreiber und klemmte eine Visitenkarte sowie einen Flyer unter die Klammer und setzte oben einen meiner Magneten drauf, dazu folgender Spruch: “Ich gebe ihnen jetzt mal eine Bedienungsanleitung hierfür.” Auf dem Flyer können Sie sehen, welche Leistung ich anbiete, auf der Visitenkarte haben Sie meine Kontaktdaten, mit dem Magneten heften Sie die Visitenkarte an Ihren Kühlschrank, damit sie nicht verloren geht und mit dem Stift schreiben Sie all ihre Fragen und Wünsche auf, bevor Sie mich anrufen”, die Reaktion war immer die gleiche, ein breites Grinsen und Lachen.
Das funktionierte also und ich kam endlich mit den Besuchern ins Gespräch.
Aber ich wusste auch, dass das noch nicht reicht, für den 2. Tag der Messe musste ich unbedingt noch einiges ändern.
Der erste Tag auf der Hochzeitsmesse neigt sich dem Ende entgegen
Um 17:00Uhr war dann offizielles Messeende und wir packten alles zusammen, was wir erst einmal wieder mit nach Hause nehmen wollten.
Ich versorgte meine ApeLaps mit Strom und ging zu Cherry, um sie nach Ideen zu fragen, was ich jetzt noch ändern könnte.
Sie war viel erfahrener als ich und wir hatten einige echt kreative Ideen, die aber leider nicht so problemlos umsetzbar waren, zumindest für dieses Jahr.
Das Wichtigste war, mehr auf mich aufmerksam zu machen!
Gegen 22:00Uhr war ich dann zu Hause. Wir sind zusammen noch etwas Essen gegangen und haben noch weiter darüber gesprochen, was ich am nächsten Tag nun anders machen könnte. Veganes Sushi ist übrigens gar nicht so schlimm, wie es im ersten Moment klingt.
Mit kam auf dem Weg nach Hause dann noch spontan die Idee, in das Video Argumente in Form von Schlagworten mit einzubauen, die nach jedem 3. – 4. Clip eingeblendet wurden. Ob das letztendlich was gebracht hat, weiß ich nicht, aber es sorgte dafür, dass ich wieder erst um 2:00Uhr im Bett war. Ich konnte die Nacht aber immerhin 4h schlafen, also war ich fast schon fit am Morgen….
Messe Tag 2
Das erste, was an diesem 2. Messetag anders war, es gab für alle Aussteller ein kostenloses Frühstück und ich nahm mir die Zeit und setzte mich 30 Minuten mit anderen Ausstellern zusammen.
Dem Fazit jetzt mal etwas vorgreifend, von Flohmärkten kannte ich es so, dass man bei anderen mal schaute, was die so anbieten und zu welchen Preisen und dann das gleiche bei sich etwas günstiger machte, man wollte das Zeug ja nicht wieder mit nach Hause nehmen.
Hier auf der Hochzeitsmesse war das ganz anders!
Eine Hochzeitsmesse ist die optimale Veranstaltung zum Netzwerken.
Ich habe locker 20 Visitenkarten anderer Dienstleister mit nach Hause genommen, auch von den DJ Kollegen. Es war ein Miteinander, ein Kennenlernen und ein Vernetzen mit anderen.
Schon am ersten Messetag waren einige Kollegen und Dienstleister bei mir und wir haben uns ausgetauscht. Allein dafür hat sich die ganze Messe schon gelohnt.
Gefrühstückt habe ich dann Tatsache mit Wohn-Nachbarn, die keine 5 Minuten von mir weg wohnen. Das haben wir aber erst auf der Hochzeitsmesse festgestellt.
Nach dem Frühstück, zurück an meinem Stand. Das erste was ich gemacht habe, meinen Tisch bis auf die gleiche Ebene der anderen Stände vorgezogen. In anderen Gängen haben sich alle an die Vorgaben gehalten, in unserem, war ich der einzige und so musste ich das ausgleichen.
Dann hatte ich etwas anderes angezogen, etwas auffälliges, letztendlich war es auch nur ein weinrotes Hemd, aber es war ein klein bisschen heller.
Auch habe ich meine Stand-Nachbarn darauf angesprochen, dass sie gefälligst an ihrem Stand bleiben und den Besuchern nicht den Weg versperren sollen und daraufhin habe ich das gemacht, was ich am besten kann: Musik mixen und zwar laut.
Musik auf der Hochzeitsmesse
Es gab eine Anweisung, nur nach Erlaubnis, durfte an den Ständen Musik gespielt werden, das habe ich ignoriert. Ich hatte diese Erlaubnis zwar nicht, aber es wurde mir auch nicht verboten.
Ein paar Stände neben mir und gegenüber waren Solokünstler und auf der Hauptbühne fanden Modenschauen statt.
Jedes Mal, wenn es nur 10 Sekunden ruhig war, drehte ich meine Musik laut auf und spielte einfach passende Songs.
Als Housemusik bei der Modenschau lief, spielte ich House, als eine Band 80’s sang, spielte ich danach 80’s und als ein Solosänger Dean Martin sang, spielte ich danach Frank Sinatra und so bekam ich nicht nur von den Besuchern Aufmerksamkeit sondern auch von den anderen Ausstellern.
Hier jetzt eine ganz wichtige Anmerkung!!!
Es ist ein schmaler Grad zwischen, mit der Musik unterhalten und mit der Musik nerven! Manche Songs habe ich nur 30 Sekunden lang gespielt, ein anderes Mal hatte ich 5 Minuten Zeit und mixte mehrere Songs. Ich habe immer darauf geachtet, nicht gegen die Solokünstler oder den Aktionen auf der Bühne anzuspielen, sondern nur die Pausen genutzt und das hat auch gereicht.
Die Besucher wurden aufmerksam und ich hatte viele tolle Gespräche und ich konnte meine Vorzüge als Dienstleister und DJ hervorheben.
Es war aber kein Hervorheben gegen die Kollegen vor Ort, denn alle DJ’s auf dieser Messe bedienten ein anderes Publikum, wir hätten sogar nebeneinander stehen können und hätten uns gegenseitig keine Kunden weggenommen, weil jeder seine Spezialgebiete hatte.
Das war wahrscheinlich Zufall und Glück für uns alle.Und ich tat noch etwas, ich tanzte, immer wenn andere ihre Musik spielten. Um mich herum steckte ich damit einige Besucher an und es war schon fast eine kleine Party.
Andere Dienstleister kommen zu Besuch
Zwischendurch besuchten mich andere Dienstleister und auch ich ging rum und knüpfte Kontakte. Mit zweien handelte ich sogar schon gemeinsame, zukünftige Projekte aus und ich wurde auch von Dienstleistern angesprochen, die im Vorfeld der Hochzeitsfeier aktiv sind und nach einer Visitenkarte fragten, weil sie meinen Musikmix einfach so toll fanden.
Der zweite Messetag war also um ein Vielfaches erfolgreicher als der erste und auch wenn viele Besucher noch gar keinen festen Termin für ihre Hochzeit hatten, bin ich guter Hoffnung, dass sich einige bei mir melden, wenn es so weit ist.
Als sich die Messe dem Ende näherte, drehte ich noch mal richtig auf und machte 20 Minuten lang eine kleine Afterworkparty.
Punkt 17:00Uhr spielte ich dann den Sandmann und die Messe war zu Ende.
Ich wurde im Vorfeld schon gewarnt, der Abbau auf der Hochzeitsmesse ist KRIEG.
Alle wollen so schnell wie möglich nach Hause und es wird eine riesen Schlage von Autos vor dem Messegelände geben.
Und Tatsache war es auch so, als ich meine Hüllen und Kisten holte, war die Straße komplett zugestaut.
Ohne große Hektik fing ich an, meinen Stand abzubauen. Letztendlich nichts anderes als nach einer Veranstaltung.
Als ich alles zusammengepackt und auf meiner Karre verschnürt hatte, hatte sich der Stau schon wieder aufgelöst und ich konnte mein Auto problemlos holen und direkt vor der Halle einladen.
Also, einfach keinen Stress machen, dann ist alles ganz entspannt.
Fazit Hochzeitsmesse
Heute sitze ich nun wieder am PC und schreibe diesen Bericht, häufig mit einem Lächeln auf den Lippen.
Hat es Spaß gemacht, JA, hat es sich auch finanziell gelohnt, das wird sich noch zeigen.
Hat es mir etwas gebracht und werde ich noch einmal auf eine Messe gehen, ganz klar, JA!
Aber, es war auch extrem anstrengend. So viel Zeit für die Vorbereitungen investiert, so viele Nerven gelassen, weil es zu unerwarteten Komplikationen kam, trotzdem hat es sich für mich gelohnt, war es doch eine tolle Erfahrung.
Die Messe hatte insgesamt 3200 Besucher, die sich gleichmäßig auf beide Messetage verteilten. Von den Organisatoren wurde noch angemerkt, dass die Aufenthaltsdauer der Besucher sehr hoch war, sollte ich mich das nächste Mal mit meinen Ausführungen kürzer fassen? 😉
Mein Fazit:
Versucht es aus, meldet euch mal bei einer Messe als Aussteller an.
Es ist nicht für jeden was, einige machen das seit 20 Jahren, andere nur 1x und nie wieder. Zu welchen du gehörst, findest du nur raus, wenn du es 1x versucht hast.
Bereite dich gut vor, besorge dein Merchandising-Zeug rechtzeitig, so dass genug Zeit bleibt, um es notfalls woanders nochmal nachbestellen zu können. Nimm jemanden mit oder gehe mit einem anderen Aussteller zusammen hin, so dass du ein wenig Zeit hast, mit anderen Dienstleistern ins Gespräch zu kommen und dein Stand nicht allein ist.
Nimm etwas zu Essen mit, ich hatte einfache Stulle dabei, ich habe sie aber auch zwischendurch gebraucht. Und überlege dir, wie du die Besucher von dir überzeugen kannst.
Sei kreativ und frage auch andere, was sie an dir mögen und als letztes, sei authentisch, sei wie du bist, dann finden dich auch DEINE Kunden. 🙂
DJ Zitros
(Peter Rohr)
Nachtrag: Heute ist der 18.11.2024.
Die neu gemachten Magneten sind gerade eingetroffen und ebenfalls für die Tonne, total unscharf…. überlegt euch genau, wo ihr eure Merchandise – Sachen drucken lasst!!!!
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